Sechs Tage nach dem tollen Stadtderby, welches nur ergebnistechnisch nicht ganz zur Vollendung finden wollte und dennoch nur glückliche Gesichter hinterlassen hat, wartet im kleinen, aber was das Teilnehmerfeld der Salzburger Liga anbelangt dicht besiedelten Tennengau das nächste schwierige Auswärtsspiel auf unsere Mannschaft.
Stein, Eisen und Adneter Marmor bricht, aber unsere Austria nicht – wäre aber beinahe passiert beim letzten Auftritt der Austria in Adnet vor knapp zehn Jahren: 20 Minuten vor Schluss lag die Austria noch mit 1:3 zurück, ein Doppelschlag von Oliver Trappl und Ivan Pecaranin sorgte aber dafür, dass der Rückstand schon zur beinahe „göttlichen“ Schützei-Einlage am Kreuz auf Höhe der Mittellinie egalisiert war. Mit dem Siegestreffer von Mario Lenz in der Nachspielzeit konnte man sich dann die Schlinge gerade noch so vom Hals ziehen und im Meisterrennen der damaligen 2. Landesliga Nord einen ärgerlichen Punkteverlust vermeiden.
Auch wenn dieses dramatische und trefferreiche Spiel im Herbst 2008, bei dem sich gleich sieben unserer Spieler eine gelbe Karte einhandelten, Werbung für den Fußball war, so wünschen wir uns doch, dass uns die Violetten am Freitag nicht so sehr zittern lassen wie die Jungs von damals. Aber wir möchten nicht unbescheiden werden, denn das „Wie“ kann man sich bei unseren Gastspielen im Tennengau ohnehin nicht aussuchen wie zuletzt die Partie in Hallein gezeigt hat, aus Golling mussten wir ja bereits ohne Punkte im Gepäck abreisen.
Damit es diesmal klappt, muss an die Leistung von vergangenem Wochenende angeschlossen werden. Damit alle Kräfte rechtzeitig am Freitagabend freigesetzt werden, streute der Coach einen trainingsfreien Mittwoch ein. Nicht mithelfen kann Resul Omerovic, seine Rotsperre aus dem SAK-Match beschränkt sich aber zum Glück auf das eine Spiel in Adnet – da dürfte zumindest am grünen Tisch auch das schauspielerische Talent von Vavrousek, der den Ausschluss erst zutage gefördert hat, in die Bewertung eingeflossen sein.
Beim Gegner überwiegt wenige Monate nach dem Aufstieg in die Salzburger Liga, mit dem man sich zum 60-jährigen Vereinsjubiläum selbst beschenkt hat, die Vorfreude auf ein Fußballfest – wenngleich der Kredit nach den beiden Siegen zum Auftakt schön langsam verbraucht ist und nach zuletzt schwachen Auftritten auch etwas Druck hinzukommt. Nach vier herben Niederlagen, unter anderem zwei 1:4-Pleiten jeweils einmal daheim und auswärts (Landescup) gegen Golling, insgesamt mit 2:15 in Toren ausgedrückt, drohte vergangene Woche bei Union Hallein gleich das nächste Lokalderby verloren zu gehen: Der 0:3-Pausenrückstand war aber in der 73. Minute aufgeholt, danach passierte nichts mehr und so konnte nach mehreren enttäuschenden Wochen immerhin mal wieder ein Punkt angeschrieben werden.
Wenngleich ihnen ihr Lokalrivale zuletzt gleich doppelt wehgetan hat: Als angeschlagener Gegner können sich die Adneter am Vorbild Golling orientieren, wo es seit dem 3:2 gegen unsere Austria steil bergauf geht. Bleibt zu hoffen, dass die Austria die Lehren aus Golling gezogen hat, damit es seitens der Adneter zu keiner Nachahmung dieser Gollinger Trendwende kommen kann.
Außerdem „nice to know“, damit am Wochenende niemand deshalb einen Augenarzt aufsucht: Wie das Logo verrät sind die Klubfarben Adnets rot und weiß – so auch die Heimtrikots, ist doch „claro“? Ist es nicht, der SKA glänzt seit Sommer mit dem selben Hauptsponsor wie die größte Tochter Adnets, Skistar Anna Veith, und die Partnerschaft wird so „gründlich“ gelebt, dass die Kicker fortan grün tragen.
Also, Arbeitswoche zeitig beenden und auf zum nächsten Ausflug in den Tennengau. Vielseitig Interessierte können sich bis 18:30 Uhr das Marmormuseum ansehen – wenn dann ab 19:00 Uhr der Ball rollt, weicht etwaige kulturelle Beschaulichkeit der sportlichen Action. Begleitet unsere Mannschaft zu dieser heiklen Auswärtsaufgabe, damit wir in Adnet höchstens auf den dichten, schleif- und polierfähigen Kalkstein, nicht aber auf einen Stolperstein stoßen!
7. Runde Salzburger Liga
SK Adnet – SV Austria Salzburg
Freitag, 19 Uhr, Adnet
SR: Johann Steger, Johannes Dusch, Reda Mohamed;
