Fabio Trkulja

Weiter geht’s mit Grödig und Grünau: Die irre Woche der „2 G“

23. August 2021

Volles Programm ist garantiert in diesem Sommer, volle Punkte blieben zuletzt aus. Wer sich für den nächsten Sieg der Austria nicht länger gedulden möchte, kann schnell neue Hoffnung schöpfen – immerhin. Dafür müssen die Violetten in dieser Woche der jüngeren Statistik aber kräftig entgegenwirken.

Inmitten des dichten Programms dieser Frühphase der Saison geht’s am Dienstag in die bereits zweite englische Woche – rein was die Liga betrifft, versteht sich. Für unseren Gegner Grödig wird dies das neunte Saisonpflichtspiel sein, zum Vergleich: Das rote Imperium, welches unter anderem mal wieder mit der Champions-League-Qualifikation konfrontiert ist, musste bislang sieben Mal ran.

Jene, die den Takt vorgeben

„Unsere Amateure, echte Profis“, wirbt der DFB in einer Kampagne, die Verbandsverantwortliche hierzulande wohl etwas zu sehr für bare Münze genommen und einen Terminplan serviert haben, für den sie nun heftige Kritik von sportlich Zuständigen vieler Vereine abbekommen. Ein irres Programmdickicht nach monatelanger Corona-Starre, sportmedizinische Empfehlungen sind da wohl keine eingeflossen. Uns hat man immerhin den ÖFB-Cup-Stress erspart.

Behalten wir also vielleicht, gerade mit Blick auf die Gegner im späteren Verlauf dieser Woche, unsere Verletztenliste etwas im Auge und schauen wir nach diesem intensiven August nochmal drauf, ob wir einigermaßen unbeschadet in den Herbst kommen.

Matthias Theiner im Zweikampf mit einem Spieler des SV Grödig.

Letzter empfängt Dritten

Wer unsere letzten drei Auftritte gesehen hat, bei denen nur einer von neun Punkten eingefahren wurde, der mag sich über die Ausgangssituation wundern: Wir gastieren unterdessen dennoch als punktegleicher Tabellendritter beim Schlusslicht. Auf dem Papier könnten wir klarer kaum Favorit sein, tatsächlich hätten wir das nach den drei Juli-Spielen aber bestimmt noch eher unterstrichen als heute.

Denn im August war nicht mehr viel zu sehen vom überzeugenden Eindruck, den wir zum Saisonstart hinlegen konnten. Wieder scheint eine Niederlage in Kuchl einen regelrechten Knick zu hinterlassen, erst der Willenstreffer vom Luka Sandmayr zum 2:2-Ausgleich gegen St. Johann gibt Hoffnung, ein Moment der Wende zurück zum Positiven zu sein.

Punkten in Grödig

Um diese Wende zu vollziehen, braucht es aber jetzt auch eine Wende was unsere Gastspiele bei den Grödigern betrifft. Drei Niederlagen setzte es dort bislang, ohne eigenen Treffer. Nur für die unverbesserlichsten Optimisten ist ein gutes Omen zu entnehmen: Zunächst noch 0:5, ging man dann nur noch 0:3 und letzten Oktober nur noch 0:1 unter, da sogar schon einigermaßen unglücklich.

Man könnte jetzt Mathematiker fragen, was wir dieser Arithmetik nach zu erwarten haben, verlassen uns am Dienstagabend aber lieber auf unsere Mittel und Tugenden, die wir in der zweiten Hälfte am Samstag schon ansatzweise wieder zurück auf den Rasen gebracht haben.

Wär’s nicht ohnehin gelacht, wenn wir vor der kahlen Untersberg-Arena erstarren, kann sich auch die Ehrfurcht vor den Hausherren in Grenzen halten: Dem 3:2 Auftaktsieg gegen Grünau folgte kein weiterer Dreier. Vielmehr kamen die Jungs von Heimo Pfeifenberger gleich mehrmals arg unter die Räder, besonders deutlich in der letzten englischen Woche als dem 0:4 daheim gegen den SAK gar ein 0:5 bei den bis dahin punktelosen Bischofshofenern folgte.

Austria-Fans beim letzten Spiel in Grödig.

Gefasst sein auf Grünau

Wenn wir eingangs die Härte des dichten Terminplans thematisierten, die fehlenden Gelegenheiten zur Regeneration, und uns in den ersten Spielen vielleicht schon über das eine oder andere Raubein geärgert haben, das unsere Jungs abklopfen durfte ohne dabei eine gelbe Karte zu kassieren – stellen wir uns mal besser drauf ein, dass wir auch die allerletzten Nehmerqualitäten noch rauskitzeln müssen, wenn am Samstag Grünau in Maxglan anbraust.

Gegen die Aigner-Boys, denen wir übrigens selbstverständlich auch noch andere Qualitäten attestieren, gab’s in den letzten beiden Duellen jeweils nur einen Punkt, dafür aber deutlich mehr auf die Socken. Sprangen dabei auf fremdem Platz wenigstens zwei 1:1-Remis heraus, so gingen unsere letzten beiden Heimspiele gegen den SV Wals-Grünau sogar verloren – 2:3 in der Meisterschaft, und 1:4 beim SFV-Cup-Aus im September 2018.

Es gilt also nach Grödig gleich ein weiteres Mal, einer eher unrühmlichen Bilanz entgegenzuwirken. Und der Gegner in seiner aktuellen Verfassung scheint auf dieser Mission eine deutlich härtere Nuss zu werden: Die Grünauer, die sich aktuell in der Tabellenmitte befinden, setzen ihre Ausrufezeichen mit einer gewissen Regelmäßigkeit. So gewinnst du in Anif nicht alle Tage mit 3:0, und erst am vergangenen Wochenende nahm man dank des Goldtreffers von Thomas Pertl auch bei den starken Seekirchnern alle drei Zähler mit.

Immer noch ganz oben in der Tabelle, immer noch voll auf Kurs, im Frühjahr 2022 die Auswärtsluft am Bodensee zu spüren oder das spezielle Gefühl Tiroler Gastfreundschaft zu erfahren – Austrianer, begleiten wir unsere Mannschaft durch diese beinharte Woche und geben wir ihr die Kraft, gestärkt aus der Mini-Krise hervorzukommen – damit wir diesen Herbst gemeinsam auf dem Platz an der Sonne verbringen!

Jetzt teilen: