Spiel in Grünau

Härtetest im wahrsten Sinne: Wird’s wieder rau in Wals-Grünau?

11. September 2020

In Grünau ist leicht stolpern: Das wissen nicht nur jene, die sich beim gemütlichen Gasthof schon mal ein Gläschen mehr gegönnt haben, sondern auch viele Fußballvereine, die einen Steinwurf von dort entfernt feststellen mussten, dass sich Gastfreundschaft in Grünau überall abspielt – nur nicht auf dem Spielfeld.

Ihren einzigen Umfaller in der laufenden Saison konnte die Austria sofort korrigieren – das ist eben das Schöne an englischen Wochen: Wenige Tage nach dem 1:4 in Kuchl redete kaum noch jemand darüber, da man mit einer grundsoliden Vorstellung gegen St. Johann antworten und aufkommende Kritik schnell im Keim ersticken konnte. Nun wäre es auch jetzt nicht weit bis zum nächsten Spiel, schon am Mittwoch empfängt die Austria daheim Seekirchen. Doch in diesem Heimspiel soll’s nicht nochmal ums Ausmärzen gehen, da möchten wir lieber nachlegen – auf ein Erfolgserlebnis in Grünau.

Ruppig, rau – Wals-Grünau

Auf ein solches warten wir dort jetzt schon seit, fast auf den Tag, sieben Jahren. 2013/14, in der vielleicht attraktivsten Austria-Spielzeit der jüngeren Geschichte, konnten uns auch die Grünauer kein Bein stellen und es gab zwei ganz klare Siege. Davor und danach hat sich aber das wahre Bild gezeichnet, nach dem uns dieser Gegner in den Köpfen ist: Unangenehm, gefährlich und vor allem kampfstark.

„Kampfstark“ ist freilich das positivste Attribut für die typische Spielweise unseres Gegners, welche die Grünauer spätestens verinnerlicht haben, seit Franz Aigner dort das Traineramt bekleidet. Viele sehen diese Gangart als zu ruppig an und verorten sie eher abseits als am Rande des Erlaubten – in unserem Online-Fanforum wird darüber in dieser Woche schon leidenschaftlich diskutiert. Auch elf Monate nach dem letzten Aufeinandertreffen ist vielen so mach hölzerne Szene noch besser in Erinnerung als das Ergebnis – ein 1:1 war’s am Ende, nachdem unser Heimspiel einige Wochen zuvor gar mit 2:3 verloren ging.

Keine Phrase, sondern Klartext: Hingehen, wo’s wehtut!

Gewohnt diplomatisch drückt sich dazu unser Trainer im Vorfeld der Partie aus, wenngleich schon deutlich wird, dass er und seine Truppe verstanden haben, worauf es am Samstag ankommen wird: „Wichtig ist, dass man sich mental auf diesen körperlich intensiven Fußball einstellt – das heißt dagegenhalten und Schmerzen aushalten“, so Christian Schaider in aller Klarheit, was seine Burschen auch diesmal wieder erwarten könnte.

Doch auch wenn sich bei uns alle einig sind, dass es letzten Oktober der guten Tugend zu viel war: Grünau kann schon noch mehr als rau, das haben sie daheim zuletzt wieder vermehrt unter Beweis gestellt. Wieder recht zaghaft in die Saison gestartet, findet man auf heimischem Geläuf jetzt immer besser rein. Zuvor schon Kuchl mit einem Last-Minute-Sieg die zwischenzeitliche Tabellenführung verwehrt, schickten die Aigner-Boys letzte Woche Seekirchen sogar recht souverän mit 2:0 nach Hause.

Grünauer Glanz

Was kann also Grünau genau? Nun, wer viele Punkte will, der braucht Siege. Und dafür braucht es Tore und auch wenn ihnen nicht gerade der Ruf der allergrößten Zauberer vorauseilt, so gelingt es den Grün-Weißen doch immer wieder, schnell und gefährlich vor des Gegners Tor zu kommen. „Wir müssen hellwach sein und immer auf unsere Restverteidigung achten“, warnt unser Trainer vor der Kontergefahr durch die flinken Gastgeber. Mit einfachem und zielstrebigem Fußball soll verhindert werden, dass die Hausherren überhaupt Zugriff aufs Spiel bekommen, so Schaider über die Marschroute.

Aufs Tempo drücken können die Grünauer auch, weil sie blutjung sind. Gegen Seekirchen war eine Viererabwehr am Werk, deren Burschen in der Kette alle Jahrgang 2002 sind. Spaziergang wird’s ohnehin keiner, und mit davonlaufen wird’s also auch schwierig werden gegen die Neo-Volljährigen im kleinen Nachbarsdorf.

Gleich nebenan, wo’s so rustikal zugeht, wo der Glanz aber mit dem Namen kommt: Moussa Dembele. Dieser Mann alleine klingt mehr nach Champions League als so manch ambitionierter Klub in dieser Liga, und auf ihn gilt’s auch tatsächlich besonders aufzupassen. Schon beim Remis im Oktober erzielte er den Grünauer Führungstreffer. Dazu ist Moussa scheinbar loyaler als sein berühmter Namensvetter, kickt immer noch an der Saalach und das in bester Torlaune – zuletzt als Doppelpacker gegen Seekirchen.

Hoffnungsfroh zu einem neuen Anlauf

Was hilft ist wohl der Blick aufs Gegenwärtige, wenn es am Samstag (Anstoß bereits um 15:00 Uhr) zu einem weiteren Kräftemessen mit unseren grün-weißen Nachbarn kommt. Wir müssen uns eben mit unseren Qualitäten bewähren dort am Rande der Stadt, wo’s mitunter am Rande des Vertretbaren zugeht was Zweikämpfe betrifft.

Viele können ihren Beitrag leisten, damit es diesmal ansehnlicher wird als noch vergangenen Oktober: Ein Schiedsrichter, der möglichst alle Szenen wahrnimmt, diese konsequent bewertet und einen Unterschied macht zwischen „am Rande“ und drüber hinaus. Dann in den Reihen unserer Mannschaft zum Glück auch wieder Marco Oberst, der nach Schädelprellung aus einer kurzen Zwangspause zurückkommt. Und schließlich natürlich wieder jede/r Einzelne von den besten Fans weit und breit: Denn ihr macht die Austria schließlich unzerstörbar – ob bei den Grünauer Kampfgeistern oder sonst wo auf der Welt!


Corona-Regeln beachten!

  • Maske tragen
  • Abstand halten
  • Kein Körperkontakt
  • Regelmäßig Hände waschen, desinfizieren
  • Atemhygiene beachten
  • Wenn man sich krank fühlt NICHT zum Spiel kommen
  • Speisen und Getränke nicht beim Gastrostand, sondern am Platz konsumieren
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