Spiel in St. Johann

Schlager um die Spitze: Unter Flutlicht zum Platz an der Sonne?

13. Oktober 2021

Vergangenen Samstag hat sich noch zusätzlich aufgeladen, was sowieso mit „Spitzenspiel“ ausgeschildert gewesen wäre. Weil die Austria ihr Auswärtsspiel gewann und St. Johann nicht, geht’s am Freitagabend um die Tabellenführung.

Es gibt sie ja doch noch, prickelnde Flutlichtspiele der Salzburger Austria. Zwar nicht daheim in der Stadt, unter einer der modernsten LED-Flutlichtanlagen im Land mit zwölf Masten und sehr geringer Lichtstreuung, dafür aber in St. Johann. Dort darf auch eingeschalten werden, wenn am Freitag ab 19:30 Uhr der Schlager der 15. Runde in der Regionalliga Salzburg steigt und die Tabellenführung neuverhandelt wird.

Florian Krainz gegen den TSV St. Johann.

Ein Modus von dem du los musst

Erster gegen Zweiter, Überraschungstabellenführer empfängt Titelfavorit und der Spitzenplatz, er ist vakant für den Gewinner dieser Partie – mehr Topspiel geht nicht, nicht in dieser Liga, nicht bei diesem Format. Der gegenwärtige Modus ist übrigens auch keiner nach dem Geschmack von TSV-Mastermind Josef Klingler. St. Johanns langjähriger Präsident kann zu Recht stolz sein auf den Regionalliga-Dino, zu den er seinen Klub in den letzten Jahren heranwachsen ließ. Verständlich, dass der 78-Jährige mit einem Comeback des überregionalen Spielkalenders ab der übernächsten Saison liebäugelt wie zuletzt in einem SN-Interview.

Doch um die richtige Regionalliga wieder in St. Johann zu haben, muss sich der Unternehmer womöglich gar nicht bis zu seinem 80er gedulden. Seine Mannschaft ist drauf und dran, ihm dieses Geschenk gleich fürs kommende Frühjahr einzutüten. Ganz geschafft ist es freilich noch nicht, denn dafür müssten die Hausherren jetzt – in ihrem bereits letzten Heimspiel in diesem Kalenderjahr – mit der Austria auch noch den zähesten Brocken auf den Grill legen.

Austria-Keeper Kalman musste seit 207 Minuten keinen Gegentreffer mehr hinnehmen.

An der Speedway-Bahn, da läuft’s nicht rund

Das bringt uns an der Stelle aber unweigerlich zur Statistik, die wir in dem Fall nur als Herausforderung betrachten können sie ein Stück besser zu machen: Satte fünf Mal hat uns St. Johann vor eigenem Publikum tatsächlich eingeheizt, uns mit zumeist deutlichen Niederlagen heimgeschickt. Die Begegnung mit dem TSV ist der Klassiker schlechthin seit unserer Wiedergeburt, kein Duell gab’s öfter – und dennoch steht bislang sage und schreibe ein einziger Auswärtssieg an der Speedway-Bahn zu Buche. Acht Jahre ist dieses 5:1 schon wieder her, das scheinbar für alle Zeit reichen muss, seither gab’s dort nur noch Niederlagen. Unentschieden war auch mal eines dabei, noch länger her – wenn sich wenigstens ein solches Pünktchen wieder mal hinzugesellen würde auf diesem gefürchteten Terrain…

Wobei, eigentlich wollen wir jetzt mehr. Bei der Ausgangslage wie sie sich vor diesem Spiel darstellt, kann das Ziel nur sein als Tabellenführer aus der „Alpen-Arena“ zu kommen. Innerhalb eines Spiels sind wir im August ja schon zurückgekommen gegen die Pongauer, nach 0:2-Pausenrückstand stand ein 2:2 am Ende einer hitzigen Partie in Maxglan. Mit Blick auf die gesamte Herbstsaison ist die Lottermoser-Truppe, die mit Ausnahme des Tennengauer Stammtorhüters Wallinger übrigens nur aus Pongauern besteht, offensichtlich schwerer einzuholen. Doch nach konstanten Wochen setzte es für St. Johann gerade vor diesem Spitzenspiel noch eine empfindliche 0:3-Niederlage in Kuchl. Wo man aber bekanntlich mal verlieren kann.

Es wäre ihnen ja wirklich zu gönnen den Domstädtern, mehr als anderen, wenn sie mit uns kommen in die Regionalliga West im kommenden Frühjahr. Aber zuerst lösen wir unser Ticket!
Rein ins Gedränge vor dem „Schalter“, auf zum wohl attraktivsten „St. Johann away“ aller Zeiten und zum Besten, was dieser Liga-Herbst sportlich zu bieten hat. Begleiten wir unsere Austria und holen wir uns just dort die Tabellenführung, wo wir viel zu oft gedemütigt wurden in den letzten Jahren!

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